Sei es in der Möbel-, Freizeit-, in der Automotive-Industrie oder in ganz anderen Branchen: Verschiedenfarbige PUR-Produkte werden immer häufiger benötigt. Dabei geht es nicht immer nur um die Designfreiheit, auch die Produktkennzeichnung – beispielsweise aufgrund von Sicherheitsaspekten – profitiert von der Farbgebung. Der Wechsel zwischen den einzelnen Farben in der Produktion war jedoch bislang eine große Herausforderung.

Herkömmliche Lösungswege für den Farbwechsel haben viele Nachteile. Entweder wird das Polyol komplett eingefärbt oder der Farbstoff wird kurz nach der Vermischung der Komponenten Polyol und Isocyanat dem reaktiven Gemisch zugefügt. Diese Lösungen sind jedoch zeitaufwendig und können viel Ausschuss erzeugen, bevor die Mischung nach dem Wechsel verwendbar ist. Und wer für jede Farbe einen eigenen Mischkopf verwendet, bekommt zwar saubere Ergebnisse, hat jedoch hohe Kosten bei der Anschaffung der Maschinentechnik.

Effiziente Verwirbelung direkt in der Mischkammer

Um eine homogene Vermischung zu erzielen, verfolgt Hennecke nun einen ganz neuen Ansatz. Basis für ein perfektes Produktionsergebnis ist das innovative 3D-V-Verfahren mit zweifach räumlich angestellten Düsen der bewährten MT-Mischköpfe, welches die Komponenten unter maximaler Energie und Verwirbelung in der Mischkammer aufeinandertreffen lässt. Exakt zwischen den Eintrittspunkten der beiden Grundkomponenten wurde nun mischkopfseitig ein weiterer „Impfpunkt“ für die dritte Komponente, in Form einer auswechselbaren, autarken Farbeinheit hinzugefügt, welche die jeweils gewünschte Farbe bereitstellt. Diese Kartusche fügt der Reaktivmischung mittels eines integrierten „Impfblocks“ für jeden einzelnen Dosiervorgang die exakt passende Farbmenge hinzu. Durch die optimale Positionierung zwischen den beiden Komponentenzuläufen vermischt sich der Farbstoff unter hoher Energie umgehend und komplett mit den reaktiven Komponenten, sodass eine durchgehend einheitliche Farbgebung gewährleistet ist, die auch das White- Spot-Problem, also die uneinheitliche Durchfärbung, weitgehend eliminiert.

Schneller Farbwechsel dank Schnellkupplung

„Besonders effizient ist der schnelle Wechsel zwischen einzelnen Farben. Er verkürzt den Produktionsprozess erheblich“, erläutert Philipp Sterzenbach, Sales Manager Metering Machines, den Kundennutzen. Einzelne Farbkartuschen lassen sich mittels eines Schnellkupplungssystems innerhalb weniger Minuten austauschen. Im Vergleich zu herkömmlichen Lösungen sparen Anwender eine Menge Zeit für den Schlauchwechsel und das Spülen. Auch die Produktion von Ausschuss bei der Umstellung entfällt, was Kosten senkt und Abfall vermeidet. Dank des sich nach jedem Schussvorgang selbstreinigenden Systems verbleiben keine Farbreste im Mischkopf, die zu unerwünschten Fehlfarben führen könnten. Somit erfolgt der Farbwechsel ohne jegliche Materialverluste.

Ein Mischkopf – vier Farben

Das System besteht aus bis zu vier baugleichen, autarken Farbeinheiten, die an dem Mischkopf angebracht werden, und einem Parksystem für die jeweils nicht im Einsatz befindlichen Farbeinheiten. Hier zirkuliert die Farbpaste, um ein Eintrocknen zu verhindern. Die einzelnen Farbeinheiten selbst bestehen aus einem Farbbehälter, einer Steuereinheit, einer verschleißoptimierten Zahnradpumpe sowie der Schnellkupplung für die schnelle Montage der sogenannten Color Cartdrige (CC) am Mischkopf.

Derzeit hat Hennecke GmbH das System für bis zu vier unterschiedliche Farben entwickelt. Der neue Mischkopf vom Typ MT 12-3 CC basiert auf den erfolgreichen MT-Mischköpfen. Eine Erweiterung auf weitere Mischkopfgrößen, wie dem MT 18, sei bereits in Planung, so Philipp Sterzenbach. Auch die Ausweitung auf mehr als vier Farben sei denkbar und richte sich in erster Linie nach der Kundennachfrage.