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Massgeschneiderte Lösungen für die Automotive-Industrie

Nachdem Anfang 2020 die Automotive Alliance zwischen Hennecke und FRIMO gegründet wurde, ist es an der Zeit, eine Zwischenbilanz zu ziehen und auf zwei ereignisreiche Jahre zurückzublicken. Denn vor dem Hintergrund zahlreicher weltweiter Krisen entwickelte sich zeitgleich eine gut abgestimmte und eingespielte Zusammenarbeit zwischen den beiden Partnern.

Zusammenführung der Kernkompetenzen

Im Februar 2020 wurde der Grundstein für die Automotive Alliance gelegt – der Start der Kooperation von FRIMO und Hennecke für Polyurethan- und weitere Reaktivkunststoff-Anwendungen im Bereich von Automotive-Applikationen. FRIMO, Komplettanbieter von Werkzeug- und automatisierten Fertigungssystemen, bringt seine Kernkompetenzen aus den Bereichen Formschaum, Elastomer und Composites in die Partnerschaft ein. Hennecke ist verantwortlich für die Dosier- und Mischkopftechnik inklusive Peripheriegeräten sowie für alle weiteren medienführenden Systeme zur Bevorratung, Führung und Förderung, Aufbereitung und Verarbeitung. Der Vertrieb der kooperationsbezogenen Hennecke-Produkte, sowohl im Bereich der Neuanlagen als auch für den gesamten Service-Bereich, erfolgt ausschließlich über FRIMO.

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Mehrwert für die Industrie

Den Kunden aus der Automotive-Industrie entstehen viele Vorteile: Sie profitieren von umfassenden Systemlösungen, einem individuellen Service aus einer Hand sowie einem Ansprechpartner. Ein weiterer Pluspunkt ist die einheitliche Kundenschnittstelle, angefangen von der Werkzeugform über die Anlagenautomatisierung bis hin zur Verfahrenstechnik. Im Zentrum der Kooperation stehen die Produktbereiche Formschaum-Verarbeitung, Elastomer-Verarbeitung und Leichtbau-Composites inkl. der PUR-CSM-Technologie für Polyurethan-Sprühanwendungen sowie das Überfluten von Struktur- und Dekorbauteilen. Auch für HP-RTM- und WCM-Anwendungen (Wet Compression Molding) liefert Hennecke Dosiermaschinen und Mischköpfe.

Guter Start trotz stürmischer Zeiten

Unmittelbar nach dem Start begannen zahlreiche globale Krisen der Zusammenarbeit kräftig zuzusetzen. Flächendeckende Lockdowns und Werksschließungen, Lieferverzögerungen und geschlossene Grenzen, internationaler Halbleitermangel bis hin zur Energieknappheit hatten und haben Auswirkungen auf die Kernzielgruppe der Automotive Alliance. „Angesichts der Transformation zur E-Mobilität haben sich zudem die Anforderungen geändert“, sagt Thomas Joachim, Director Sales bei FRIMO. „So verringerte sich die Nachfrage bei hinterschäumten Instrumententafeln angesichts des geänderten Cockpit-Designs ebenso wie das Hinterschäumen von Armlehnen und Türverkleidungen aufgrund von Kosteneinsparungen.“ Allerdings sorgte genau dieser Trend zur E-Mobilität auch für eine geänderte Kundennachfrage, denn für E-Autos werden oftmals andere Produkte benötigt als für Verbrenner – unter anderem ist etwa Leichtbau von elementarer Bedeutung. „Dank unserer spezifischen Produktionskonzepte, wie beispielsweise im Bereich von HP-RTMund WCM-Anwendungen, stehen insbesondere extrem leichte Strukturbauteile immer öfter im Fokus unserer strategischen Kooperation. Hier können wir bei zahlreichen Anfragen zu speziellen Einsatzbereichen oder Geometrien bereits ebenso hochspezialisierte Lösungen anbieten. Darüber hinaus bietet die Überflutungstechnologie der Industrie zahlreiche neue Anwendungsmöglichkeiten“, erklärt Dr. Florentin Pottmeyer, Head of Sales Automotive Alliance bei Hennecke.

Industrie im Wandel

„Denn neue Produkte erfordern neue Lösungsansätze. Ein gutes Beispiel für ein Element, das es bei den meisten Verbrennern bisher nicht gab, sind beispielsweise die neuen Frontmodule der vollelektrischen Automobile, die anstelle des bisherigen Kühlergrills zum Einsatz kommen“, ergänzt Thomas Joachim. „Hier tritt die Integration verschiedenster Funktionen in den Vordergrund, die unter anderem autonomes Fahren ermöglichen.“ Sicheren und dauerhaften Schutz dieser sensiblen Module bei gleichzeitig edler Optik lässt sich durch das Überfluten mit Polyurethan erzielen. Die Überflutungstechnik bietet nicht nur vielfältige Anwendungsmöglichkeiten, sondern auch zahlreiche Vorteile gegenüber dem Lackieren. So ist sie unter anderem vielseitiger, sparsamer, umweltfreundlicher und produziert deutlich weniger Ausschuss. Im Bereich Frontmodule sind die ersten Serienproduktionen bereits erfolgreich gestartet und verdeutlichen, wie schnell sich das Angebot an die neuen Nachfragesituation anpasst.

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Perfekter Partner für vielfältige Anwendungen im Automotive-Bereich: Vier-Komponenten-Mischkopf mit hermetisch abgedichteten FLEXJET GL-Düsen.

Hochsicherer Batterieschutz

Zentrales Element jedes E-Autos ist die Batterie, die gut geschützt im Auto untergebracht werden muss. Hier bietet die Kooperation zum Beispiel effiziente Produktionskonzepte für leichte, robuste und belastbare Lösungen für die Einhausungen der Batteriezellen. Hergestellt mittels WCM- oder HP-RTM-Verfahren, schützen sie die empfindlichen Energiepakete. Die notwendigen Hohlraumausschäumungen (sogenannte Gapfiller) ergänzen das Angebot. Ebenso gefragt sind Bauteile, die den Fahrzeug-Unterboden wirksam schützen: Hier bietet die Kooperation Lösungen entweder auf Basis der WCM-Technologie oder kombiniert mit einer PUR-Hartschaum-Anwendung, bei der lokale Verstärkungen mittels PUR-CSM-Sprühverfahren erzielt werden.

Lösungen für Dach und Boden

Eine Gewichtsreduktion bei gleichzeitig maximaler Belastbarkeit ist, neben der Designfreiheit, auch der Hintergrund für innovative Module auf Basis von Leichtbau-Composites mit Polyurethan- Matrix (PREG-Technologie). Die beiden Deckschichten der Module bestehen aus einem Faserverbundwerkstoff, welcher durch den Kern aus Papierwaben auf Abstand gehalten wird. So lassen sich extrem belastbare und gleichzeitig ultraleichte Dachmodule sowie Ladeböden herstellen. Auch Lösungen für ein mehrteiliges Hardtop, dessen Einzelteile sich problemlos im Kofferraum verstauen lassen, wurden auf den Markt gebracht. „Dank konstanter Weiterentwicklung sind mittlerweile auch echte dreidimensional geformte Bauteile kein Problem mehr“, erläutert Dr. Florentin Pottmeyer den Stand der Technik.

Zuversichtlich in die Zukunft

So trotzt die Automotive Alliance dank ihres umfangreichen Portfolios und innovativer Lösungen den aktuellen Krisen und passt sich der Transformation der Fahrzeugindustrie an. Die Kunden aus der Automobilindustrie wissen, dass sie sich auf die maßgeschneiderten Systemlösungen der beiden Spezialisten verlassen können und profitieren von dem umfassenden Service aus einer Hand.


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