Gut isoliert:
Polyurethan-gedämmte Rohre mit breitem Anwendungsspektrum
Hennecke ist bereits seit mehr als zwei Jahrzehnten ein renommierter Anbieter von Anlagen- und Verfahrenstechnik zur Herstellung Polyurethan-gedämmter Rohre. Ein langjähriger Kunde von Hennecke ist der weltweit führende Hersteller auf dem Gebiet vorgedämmter Rohre LOGSTOR A/S. Hennecke hat mit LOGSTOR über die Jahre immer wieder neue innovative Anlagen zur Rohrisolierung entwickelt. Mit dem neuesten Pipeline-Projekt des dänischen Fernwärme- und Pipeline-Spezialisten soll in Kanada heißer Bitumen-Sand transportiert werden.
Fertigt in zehn Werken in sechs Ländern vorgedämmte Rohrsysteme. Sie kommen neben der Fernheiztechnik auch bei On- und Offshore-Anwendungen für den Transport von Öl- und Gasprodukten, in der Prozessindustrie sowie im Schiffsbau zum Einsatz. Viele der Rohre werden mithilfe des Hennecke-Konti-Verfahrens kontinuierlich statt einzeln gefertigt. Bei diesem Verfahren werden zunächst die Innenrohre endlos fixiert. Parallel dazu wird eine bedampfte PE-Folie u-förmig vorgeformt. Im nächsten Schritt gießt ein Mischkopf den Polyurethan-Schaum auf die Folie. Anschließend wird die gefüllte Folie geschlossen, sodass sie das Innenrohr ummantelt. Danach durchläuft das Rohr zusammen mit der Folie und dem aufsteigenden Schaum eine Kalibriereinrichtung, in der die Aushärtung erfolgt. Als nächstes wird das schaumisolierte Rohr durch einen Extruder geführt, in dem es mit Polyethylen ummantelt wird. Während der gesamten Fertigung wird das Rohr gleichmäßig gezogen. Der Polyurethan-Schaum muss lediglich aufsteigen und nicht wie beim traditionellen Verfahren einen Fließweg auf der Länge des Rohres zurücklegen. Dadurch wird eine gleichmäßige Dichteverteilung und Dämmung erreicht. Nach dem Abkühlen und Aushärten lässt sich das Endlos-Rohr auf die gewünschten Längen zuschneiden.
Die gedämmten Rohre von LOGSTOR werden nicht nur für den Transport von Gas und Öl eingesetzt, sondern auch für Bitumen-Sand. Durch steigende Ölpreise und mithilfe des technischen Fortschritts wird die Gewinnung von Rohöl aus Bitumen-Sand mittlerweile immer rentabler. Aus Kanada hat das Energieunternehmen einen Auftrag von Transcanada-Pipelines für das Nord-Courier-Pipeline-Projekt erhalten. Die 24-Zoll-Pipeline für das Projekt ist 90 Kilometer lang und soll Bitumen-Sand zwischen der Fort-Hills-Mine und der East-Tank-Farm nördlich von Fort McMurray in Alberta transportieren. Um den Bitumen-Sand transportfähig zu machen, muss dieser erhitzt werden. Das macht eine Isolierung der Pipeline zwingend notwendig, damit das Gemisch nicht zu stark abkühlt.
Im Gegensatz zu den genormten Rohren für Fernwärme-Anwendungen ist bei Ölpipelines pro Auftrag eine eigene Spezifikation zu erfüllen. Um sich für den Auftrag in Kanada bewerben zu können, wurden daher mehrere Spezifikations-Rohre benötigt. Da im Hennecke-eigenen Technikum nur Rohre mit einer Länge von sechs Metern produziert werden können, hat LOGSTOR mittels bestehender Hennecke-Anlagentechnik selbst mehrere Spezifikations- Rohre mit einer Länge von jeweils 21 Metern hergestellt, die von Transcanada-Pipelines geprüft und für gut befunden wurden.
Hennecke beliefert LOGSTOR für die Rohrproduktion jetzt mit zwei speziell für die Pipeline-Spezifikation ausgelegten Konti-Anlagen, die es ermöglichen, eine bis zu 120 Millimeter dicke Isolierschicht auf ein drehendes Rohr kontinuierlich aufzutragen. Die Maximallänge der gefertigten Rohre beträgt bis zu 24 Meter und der Durchmesser bis zu 610 Millimeter.
Damit befinden sich auf jedem Rohr rund 450 Kilogramm Isolierschaum. Um den Rohstoff optimal an die Außenbedingungen anzupassen, müssen hierbei Pentan und Aktivator in Kleinstmengen dem Polyol online zudosiert werden. Im Fokus steht dabei eine homogene Schaumqualität über die Gesamtlänge des Rohres.
LOGSTOR setzt die Hennecke-Technik auch für die Herstellung von Fernwärmeleitungen ein. Die vorgedämmten Rohrsysteme des Energieunternehmens mit ihrer besonders effektiven Dämmung sind speziell darauf ausgelegt, Energieverluste in Fernwärme- und Fernkühlungssystemen auf das absolute Minimum zu begrenzen.
Fernwärme und Fernkühlung – besonders wenn diese auf Kraft-Wärme-Kopplung beruhen – können zu einer deutlichen Verringerung des CO2-Ausstoßes beitragen. Der Fernwärme-Netzausbau in Europa bietet ein besonders großes Potenzial. So sind beispielsweise nur etwa 13 Prozent der deutschen Bevölkerung an ein Fernwärmenetz angeschlossen. Die Technologie, die Rohre für das Netz wirtschaftlich zu isolieren, steht auf jeden Fall bei Hennecke bereit.
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